Der vergetscherte Vulkan Snaesfell
Wir fahren über eine ganz bequeme Teerstrasse nochmals ins Hochland, nach Laugarfell. Die Strasse wurde extra für den Bau des Karahnukur-Stausee erstellt und hat breite Kurven, damit die Lastwagen kreuzen konnten. Je höher wir kommen, desto karger wird die Gegend und desto mehr deckt es ein obwohl schönes Wetter angesagt war. Im Laugarfell steht ein Berghotel von einem Berliner und einer Polin geführt. Sie empfangen uns freundlich und geben Tipps zum wandern. Im Nebel entscheiden wir uns für einen kleinen Spaziergang zu einem der unzähligen Wasserfälle. Dann steigen wir ins 38-42 Grad warme Algenbad, eine heisse Quelle, die dort aus dem Boden sprudelt. Dazu kühlt der Regen unsere Köpfe. Zum Nachtessen erhalten wir eine Lammsuppe mit viel Fleisch und wenig Gemüse, fein, genau nach meinem Gusto.
Am nächsten Tag fahren wir zum grossen Stausee mit seinen drei Dämmen Karahnukur. Dieser wurde 2003-2009 gebaut um Strom für die Aluminiumherstellung an der Ostküste zu liefern. Dagegen gab es sehr heftige Proteste und ist heute noch ein grosses Thema. Also wir Touristen finden den See gigantisch und staunen über den grossen Überlauf, der dann laut tosend in die Schlucht schiesst. Hans fotografiert jede Tafel. Mit glänzenden Augen kommt er ins Auto zurück und meint: "Die Technik so gut in die Natur eingepasst fasziniert micht einfach." Ich möchte lieber wandern, aber ausser Schotterstrassen nach allen Seiten gibt es nichts.
Wir fahren zurück zur Lodge und starten von dort aus eine Rundwanderung zu fünf Wasserfällen. Zwei haben echt schwarzes Wasser, haben wir noch nie gesehen. Endlich ist auch der Himmel ganz klar und es verspricht eine kalte Nacht zu werden. In der Abenddämmerung fahren wir wieder ins Tal.
Am 9. September ist es strahlend schön, darum wandern wir zum Strutsfoss, einem versteckten 128m hohen Wasserfall. Im Vorbeiweg besichtigen wir das grosse Kraftwerk Fljotsdalur, welches den Strom für die Aluminiumhütte in Redarfjördur erzeugt: Mit 5 TWh eines der grössten Wasserkraftwerke, die Schweiz verbraucht etwa 55 TWh! Die beiden Hochspannungsleitungen mit sehr spezielle Masten (Punktfixierung am Boden mit massiven Abspannseilen) führen über 50 Kilometer zum Fjord mit grossem Hafen für die Bauxitanlieferung und Aluminiumabtransport.
Myvatn 10. - 12. September
Myvatn ist ein sehr aktives Geothermalgebiet. Da sprudelt, kocht und dampft es aus der Erde, dass man nur noch staunen kann und ein grosses Vokabular für Begeisterung braucht. Hier begann 1975 der Bau des ersten grosse Geothermiekraftwerk Kröflustöd. Aus den heissen Quellen wird mittels zwei Dampfturbinen 60 MW elektrische Leistung produziert. Während dem Bau wurde der Kraflavulkan wieder aktiv und hatte während 9 Jahren immer wieder Ausbrüche, sodass die Fertigstellung erst 1996 erfolgte. Ein weiterer Ausbau ist geplant. Das Visitorcenter öffnet leider erst nächste Saison wieder.
Wir besuchen einen heissen See in einer Höhle, aber sehen nicht viel. Dort aber kann man auch auf der europäischen und amerikanischen Kontinentalplatte stehen, was ich natürlich mache. Dann steigen wir auf den Hverfell und umrunden diesen Explosionsvulkan auf dem Kraterrand. Bei seiner Entstehung traf Magma auf Grundwasser und explodierte, das gab dann Tuffgestein
Nachdem es in der Nacht geregnet hatte, fahren wir zuerst um den See. Im Sommer soll es hier Myriaden Mücken haben, die zum Glück nicht stechen. Jetzt hat es viel Fliegen, die vom Schwefelgeruch angezogen werden. Wir spazieren durch den Märchen-, Troll- und Elfenwald.
Nachdem es in der Nacht geregnet hatte, fahren wir zuerst um den See. Im Sommer soll es hier Myriaden Mücken haben, die zum Glück nicht stechen. Jetzt hat es viel Fliegen, die vom Schwefelgeruch angezogen werden. Wir spazieren durch den Märchen-, Troll- und Elfenwald.
Dann fahren wir zu den heissen Quellen Hverir. Da dampft, kocht und stinkt es schon von Weitem. Fumarolen sind dampfende Erdlöcher und Solfatare nennt man sie, wenn der Dampf nach Schwefel stinkt. Das gefällt auch den Fliegen. Natürlich will ich auf den höchsten Hügel, den Namafjall und auf dem Grat auf beide Seiten schauen. Es ist wirklich wie in einer anderen Welt, wie auf dem Mond?, jedenfalls fremd und aufwühlend wenn man auf so aktiver und machtvoller Erde geht.
In der Nacht stürmt und regnet es stark. Wir fahren nochmals in die Ostfjorde nach Neskaupstadir. Da regnet es leider noch mehr und die Windböen haben eine Geschwindigkeit von etwa 80 km/h. Wir flüchten wieder ins Landesinnere nach Egilsstadir. Dort finden wir das tollste Bad, das Vöks, Volksbad. Drei verschiedene Hotpots mit Abkühlung im See, das gefällt uns sehr.