Wir wollen drei Monate vom 8. April bis zum 5. Juli Griechenland und den Balkan bereisen. Zunächst geht es über die Alpen nach Venedig, wo wir im Fährhafen Fusina auf die Cruise Europa von Minoan Lines einschiffen. Nach 33 Stunden gehen wir in Patras an Land und erkunden zum zweiten Mal den Peloponnes. Anschliessend besuchen wir unsere Freunde Eva und Georgios in Vathy auf der Halbinsel Methana. Dann reisen wir mit Marianne und Uli kreuz und quer durch Albanien. Nachher fahren wir im Juni durch Montenegro, Kroatien und Österreich wieder nach Hause. Pünktlich zum Anfang der Sommerferien sind wir wieder da.
Am Montagmorgen sind wir endlich abfahrbereit. Voll bepackt auch mit guten Wünschen fahren wir durch den Vereinatunnel in den Winter, auf dem Ofenpass schneit es. Von dort aus wird es Frühling, im Vinschgau werden die Apfelplantagen gespritzt, die blühenden Bäume sind prächtig. Von Bozen bis Trento überholt Hans auf der Autobahn auf 50 km 100 LKW in ganzen Pulks.
A trip like this from Venice to Patras requires a lot of patience and a lot of waiting: we could drive through the barrier from 2:00 a.m. So we sleep until 1 a.m. but there's no sign of the many campers anymore. Have we done something wrong? We hurry up andSo eine Fahrt von Venedig nach Patras braucht viel Geduld und viel Wartezeit: Ab 2:00 Uhr könnten wir durch die Schranke fahren. Wir schlafen also bis um 1 Uhr aber da ist von den vielen Campern gar nichts mehr zu sehen. Haben wir etwas falsch gemacht? Wir beeilen uns und stehen dann ganze zwei Stunden in der Kolonne zum einschiffen ... Es gab noch eine kurze Morgenruhe in der Dunkelkammer (Innenkabine).
In den 33 Stunden auf der Fähre geniessen wir Sonne, Wind und Meeresluft, staunen über die Menge Autos und LKW die so eine Fähre fassen und wieder ausspucken kann. Wir treffen ein anderes Camperpaar, welches auch durch Albanien zurück fährt.
In Patras besuchen wir das Weingut Achaia Clauss: Gigantischer Weinkeller, feine Weinprobe und echt griechische Spontaneität machen unseren Einkauf zu einem Erlebenis. Weil das Wetter nicht sommerlich griechisch ist, sind wir sehr gemütlich unterwegs. In trockenen Phasen spazieren wir am Strand, sonst lesen wir Reiseliteratur und Bücher. Griechenland ist am Ende des Winterschlafs und bis die Touris kommen ist noch viel zu tun. Der viele Abfall trübt das schöne Bild, aber die Herzlichkeit der Griechen erwärmt das Herz.
Wir wandern vom Kalogriastrand zu einer Kapelle und hoffen, von dort auf den Hügel zu kommen. Leider Pech, wir hätten klettern müssen. Der Weg ist fantastisch, es summt und brummt, die Bienen haben viel Arbeit und Salbeidüfte ziehen um unsere Nasen.
Von dort aus fahren wir zum Paradise Camping. Endlich stehen wir einmal in der ersten Reihe, eben paradiesisch.
Schon zuhause habe ich Hans vom frisch gepressten Orangensaft geschwärmt. An einem Strassenstand kauft er einen 9kg Sack für 7 Euro. Der Saft ist sooo süss und natürlich gesund, der Wein am Abend auch.
In Ancient Olympia wird unser Vorstellungsvermögen sehr herausgefordert. Das Modell hilft uns viel mehr. Wir bewundern die Kunst, die grosse Anlage, aber die vielen blühenden Bäume bereichern die vielen alten Steine. Im Museum der olympischen Spiele gibt uns einen guten Eindruck in ihre Entstehung. Das Olympische Feuer wurde 1936 wieder entzündet für die Spiele in Berlin. So spannend.Von Olympia aus fahren wir auf der Nr 33 quer durchs Land, zum Teil auf abenteuerlichen Strassen. Verkehr hat es fast keinen.
Dreimal suchen wir Campingplätze, die zwar auf der Karte sind, aber nicht in Natura. Schliesslich landen wir auf der Westseite am Golf von Argolis wieder am Meer. Schon bei Dunkelheit parkieren wir am Yachthafen von Nea Kios. Das ist echt ein Glück, denn am andern Morgen kaufen wir den frischesten Fisch, eine Dorade, den wir je hatten. Der Fischer nimmt ihn für uns aus.
In Iria kaufen wir ein und setzen uns auch ins Cafe. Es sind nur ältere Männer dort, die angeregt diskutieren.
Die Strasse führt in die Berge und da blüht es um die Wette. Unser Ziel ist der südlichste Ort der Argolisbucht, Kostas mit einem Camping. Unterwegs besuchen wir die Doline von Didimon und umrunden sie auf halber Höhe und kommen an drei Kapellen vorbei. In der Höhle von Frachthi lebten die ersten sesshaften Menschen, vor 10`000-6000 vC. In Kostas gibt es auch wieder keinen Camping, aber unsern Stellplatz Panaghitsa finden wir direkt vor dem Gewitter und er liegt traumhaft am Meer.
In Thermisia stehen wir in Hydras Wave, einem schönen Platz. Auf der Wiese kommen andere Schweizer und Deutsche und sofort beginnen Gespräche und Nachbarschaft. Es ist echt gemütlich und wir erfahren viel Neues über Plätze und Albanien.
An einem eiskalten Morgen fahren wir auf die Insel Hydra. Dort erwartet uns ein Kulturschock: So viele Leute aus verschiedenen Nationen, die in kleinen Kreuzfahrtschiffen angereist sind. Jedenfalls ist der Pier voll. Wir flüchten und tatsächlich, nach 10 Minuten nimmt die Volksmasse ab. Wir finden eine Taverne und essen fein griechisch. Auch die Katzen wissen das und warten gierig auf die Souvlakiresten von Hans. Da ist noch urtümliches Griechenland zu erleben, Getränke bringen die Maulesel. Eine Runde durch das malerische Städtchen.
Dann besuchen wir Eva und Georgios in Vathy. Wir arbeiten auf ihrem Land und bekommen eine Ahnung vom steinigen Boden und vom Unkraut, das das Land verwildert. Wir jäten um Olivenbäume, damit sie im Unkraut nicht ersticken, harte und schöne Arbeit.
An Ostern, den römisch katholischen, wandern wir auf einen Berg mit einer Kapelle auf dem Gipfel. Alle solchen heissen Profiti Elias, wahrscheinlich eine Erinnerung an die Himmelfahrt des Profeten Elias. Wir haben einen schönen Ausblick auch auf Athen, allerdings können wir die Akropolis nicht ausmachen. Wir lernen viel über die Geschichte Griechenlands, essen sehr fein und kommen auch Menschen näher, weil Georgios und Eva viele Menschen kennen und uns bereitwillig erklären und übersetzen. Besonders beeindruckt hat mich die Frau, die auf einer Handnähmaschine Vorhänge für ihre Tochter nähte.
Am Dienstag standen wir sehr früh auf, fuhren mit dem Camper nach Galathas, mit einem kleinen Schiffchen nach Poros und von dort mit dem Drahtflügelboot nach Piräus und mit der U-Bahn direkt in den Moloch Athen. Zurst gehen wir auf den Markt. Der ist ganz auf Ostern eingestellt. Es gibt ganze Schafe, Schafsköpfe, Lungen und Lebern hagen herum und so Gebilde aus den Därmen mit Fleisch innerhalb. Während ich dies schreibe, bringt mir eine Frau zum probieren, nachdem das Gebilde 5 Stunden auf dem Grill gedreht wurde. Es schmeckt fein aber ich würde es trotzdem nie bestellen.
Beim Parlamentsgebäude erleben wir die sehr folkloristische Wachtablösung. Wir schlendern durch die Einkaufsstrassen und Gassen und sehen endlich die Akropolis. Aber die Warteschlangen vor den beiden Kassen ist sicher 50m und Hunger haben wir auch. Auf der Terrasse des Museums essen wir fein. Wir umrunden die Akropolis, aber kommen nicht hinauf.
Nach all den verschiedenen Eindrücken kommen wir echt KO wieder nach Vathy.
Akropolis muss einfach sein! Wir verlassen Eva und Georgios und fahren zum Camping Athen. Wir haben schon oft gute Erfahrungen gemacht mit Camping in Städten. Da steht der Camper sicher und in den ÖV erlebt man noch viel mehr. Zu Fuss machen wir eine Runde durchs Quartier und suchen eine Kirche. Sie ist direkt hinter dem Camping und da ist es ganz ruhig, nur eine Querstrasse neben einer 8-spurigen Einfallstrasse.
Am Karfreitag, Orthodox ist eine Woche später, stehen wir wieder früh auf um endlich die Akropolis zu erklimmen. Es ist wunderbares Wetter und verspricht warm zu werden. Um 9.30 Uhr ist es dort verdächtig ruhig und tatsächlich finden wir auf einem windigen Zettel geschrieben, dass am Karfreitag von 12-17 Uhr offen ist. So ein Frust! Auch den Zeustempel können wir nur durchs Gitter fotografieren. Aber die Sportler haben offen. Wir besuchen das Olympiastadion, das über 2000 Jahr alt ist und 1896 aus Marmor wieder neu aufgebaut wurde. Es fasst 68000 Leute. Es gibt einen Audioguide und das ist eine echt spannende Führung.
Als wir wieder zur Akropolis kommen ist die Warteschlange wieder 50m. Neuer Frust! Soll es wohl nicht sein? Wir machen eine Runde durch die Plaka, Touristenort mit ganz viel Läden und Tavernen. In der Nähe der Kirchen gibt es einen Sog. Die Leute gehen hinein und zünden Kerzen an. Das tun wir auch für unsere Mütter. Um 15.30 Uhr sind wir wieder bei den Kassen und siehe da, wir schaffen den Eintritt in 10 Minuten. Endlich. Vor dem Eingang, den Propyläen stossen wir auf eine Menge Leute und Aufseher, die schrill pfeifen, wenn jemand einen Fehltritt macht oder eine Säule berührt. Vom Odium eines heiligen Ortes keine Spur. Der Parthenon war ein Heiligtum von Athene, aber auch eine Marienkirche, ein Herrschaftssitz, ein Waffenlager und eine Moschee. Jetzt regieren Fotoapparate und Selfies.
Nach einer neuen Runde durch die belebte Altstadt kommen wir zum Camping zurück, stärken uns kurz und gehen dann wieder zur Kirche. Dort erleben wir die Feierlichkeiten am Karfreitag. Nach einem Gottesdienst gibt es eine Prozession durchs Quartier. Voran gehen Kreuze, Banner und Kerzenträger, ein Kantor mit Megafon. Das Wichtigste ist ein "Mausoleum" aus Blumen, das den Sarg Jesu symbolisiert und die Leute mit Kerzen gehen hinterher. Das ist auch eine andere Art von sich treffen, für uns sehr eindrücklich.
Wir suchen einen ruhigen Platz für Tagebuch und Blog und finden den Camping Bacchus am Cap Suonion. Dort ist das Osterfest in Vorbereitung. Am Ostermorgen werden um 10 Uhr die Grille entzündet und später die ganzen Schafe und Darmgebilde aufgespiesst und 4-6 Stunden gedreht, mit Motor. Immer wieder werden sie gestreichelt mit einem Pinsel aus Dill, der in Olivenöl mit Zitrone getaucht wurde. Immer mehr Leute kommen und bringen Essen und Trinken mit, dazu gibt es endlos griechische Musik. Also und als ich diesen Text schreibe, kommt die Frau mit einem Stück Darmgebilde. Drinnen hat es glaube ich Lunge und etwas Leber - ein kulinarisches Abenteuer. Kali Orexi - En Guete.
Gegen Abend haben wir eine Flasche Wein genommen und sind mit den Campern aus Freiburg auch ans Fest gegangen. Das Osterlamm war so zart und hat vorzüglich geschmeckt. Fotos vom Fest gibt es keine, Männer haben getanzt und gesungen und wir haben mitgetanzt und waren ganz in der fröhlichen und ausgelassenen Stimmung. Kalo Pascha - schöne Ostern.
Auf dem Wasserweg setzten wir über auf die Insel Evia, oder Euböa. Viele Möven begleiteten uns und kehrten mit der entgegenkommende Fähre wieder zurück. Mit der jungen Kapitänin kamen wir gut an.
Wieder auf dem Festland fanden wir in Kato Gatzea einen wunderschönen Camping für 2 Nächte. Wir wanderten nach Vizitsa durch Wildnis, kleine verlassene Orte und an schönen Villen vorbei.
Das Navi weist manchmal Wege, die sich viel besser als Wanderwege eignen würden - Hans hat sich auch als Strassenbauarbeiter betätigt, weil der dem Navi so genau gefolgt ist.
Wir haben mit Marianne und Uli in Igoumenitsa abgemacht, darum müssen wir Nordgriechenland queren. Das ist sehr abenteuerlich und sehr kurvenreich. Es geht hinauf und hinunter und in eine nächste Geländekammer. Dörfer sind richtig an die Hänge geklebt. Bei Karpenisi machen wir einen Abstecher von 10 km steil in die Höhe bis auf 1860 m. Dort ist die Skistation Timifristos. Es hat noch einigen Schnee, ist merklich kühler und eine Schlechtwetterperiode ist angesagt. Wir sind da oben ganz allein mit einer sagenhaften Aussicht. Am nächsten Morgen ist es grau und neblig, sodass wir schnell wieder ins Tal fahren und weiter auf der engen und kurvenreichen Strasse. Zum Glück haben wir sehr wenig Gegenverkehr. Friedhöfe und Kirchen leuchten weit herum. In Agrinio kaufen wir ein und machen uns auf Campingplatzsuche. Das dauert lange und ist aufreibend: Entweder gibt es sie nicht, sie sind zu, oder so vollgestellt, dass wir keinen Platz finden. Bei Preveza, nach 269 km und 7 Stunden Fahrt, finden wir den Camping Kalamitsi Beach.
Vor mehr als 25 Jahren habe ich von Nicholas Gage das Buch Eleni gelesen. Er hat 20 Jahre nach dem Tod seiner Mutter ihr Leben und Sterben bei noch lebenden Menschen erforscht und beschrieben. Eleni war eine Bäuerin mit 5 Kindern und ihr Mann lebte und arbeitete in Amerika. Im Bürgerkrieg verschleppten die Partisanen ganz viele Kinder in Ausbildungslager und das wollte sie nicht. Sie zeigte ihren Kindern den Weg zur Flucht in die Freiheit und wurde dafür gefoltert und ermordet. Das Buch ist eine sehr eindrückliche Beschreibung der Zeit des 2. Weltkriegs und anschliessenden Bürgerkriegs in Griechenland. Bei Eva und Georgios habe ich wieder darin gelesen und auf der Karte Lia gesucht. Hans meinte, das sei nur ein Abstecher, den könnten wir doch machen. Super, ich war ganz aufgeregt. Die Strassen wurden immer schmaler und sehr kurvenreich ging es in die Höhe bis auf 700m. Dazu kam, dass wir viel mehr Diesel brauchten. Wir kamen in ein Gewitter, die Strasse wurde fast zum Bach. 6 km vor dem Ort fiel die Entscheidung: Der Diesel sollte reichen. Wir fanden das Haus von Eleni. Selbstverständlich war die Rückfahrt genau so spannend, weil die Dieselanzeige auf 0 km stand und wir immer noch 10 km bis nach Filiates zur Tankstelle hatten. Aber es reichte - grosse Entspannung. Nun stehen wir in der Bucht von Sagiada und werden morgen nach Albanien fahren.
In Albanien ist sofort auffallend, dass die Strassen rumpeliger, löchriger, enger..... sind, dafür fallen uns sofort die schönen Mauern auf. Georgios meinte, die Albaner seien begabte Mauerbauer. Hier ein paar Muster:
Wenn wir nach Butrint wollen, gibt es eine Fähre über den Fluss, "10 Meter für 10 Euro" und 1 Euro für die Foto vom Fährmann und seiner Anlage - ein Erlebnis. Die Plattform der Fähre besteht aus Holz, ca. 5m breit und 10m lang. Sie ist auf vier Pontonbooten gelagert und wird mit Seilen via Umlenkrollen über den etwa 40m breiten Kanal gezogen. Zebra und Wigwam haben gerade Platz darauf.
Butrint ist UNESCO Weltkulturerbe, ein Ort mit Ausgrabungen von sicher 4000 Jahren. So viele alte Steine und doch können wir uns gut vorstellen wie der Ort ausgesehen hat. Es ist ein zauberhafter Ort, im Wald, am See, auf dem Hügel. Die Mauern zeugen von einer wechselvollen Geschichte.
Am nächsten Tag fahren wir nach Syr i Kalter, auch als Blue Eye bekannt. Da fliesst glasklares Wasser aus dem Karst in sagenhaft blauer Farbe. Wir suchen einen Platz am Meer und finden den Strand von Lukove. Wir sind ganz deutlich in der Vorsaison, er ist nämlich noch ganz vermüllt und die Bars sind noch zu und sehen armselig und verjäst aus. Daneben finden wir aber eine tolle Terrasse mit schönem Blick nach Korfu. Schon im Dunkeln wird an unser Wigwam geklopft und ein ziemlich betrunkener Mann, der sich als Besitzer des Landes ausgibt, verlangt seinen Tribut von 7 Euro. Das geben wir und haben eine ruhige Nacht. Am andern Morgen kommt auch noch der wirkliche Besitzer und möchte Geld, der bekommt nichts mehr, wir haben ja schon bezahlt.
Wir fahren der Riviera von Albanien entlang, das ist eine richtige Bergstrecke mit vielen zauberhaften Dörfern. Es ist kurvenreich und geht auf und ab wie Wilde Maus. Himare ist das heimliche Zentrum der Griechen in Albanien. In seiner Geschichte gehörte es zu Griechenland, dann Albanien. Seit etwa 20 Jahren gibt es wieder eine kleine griechische Schule. Wir werden an Nepal erinnert, dort haben wir auch viele Schulzimmer ohne Fenster gesehen, bei uns undenkbar. Wir fahren über den Llogarapass. Von Süden her sind es 6 lange Serpentinen. Auf der Passhöhe sind wir voll im Nebel. Die Nordseite ist kurvenreich, aber führt wieder in die Sonne am Meer nach Vlore. Dort finden wir einen schönen Campingplatz und geniessen die warme Dusche.
Endlich ist es wieder einmal schön und warm. Wir möchten das römische Theater von Orikum sehen. Leider liegt es in Militärgebiet und die verantwortliche Person ist auch nicht da. Pech. In der Stadt Vlore erleben wir Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Albaner. Beim Fährhafen finden wir einen Parkplatz und beim rangieren kommt ein Mann und winkt Hans in den Platz. Er meint zwar wir wollten auf die Fähre nach Korfu und versichert uns dann, dass unser Auto vor seinem Laden und der Bar sicher stehen würde, wir sollten uns ruhig die Stadt ansehen. Beim Fährhafen kommt ein nächster und will uns helfen. Er zeigt uns den Weg in die Stadt. Das Boulevard ist wirklich im Bau, es wird gegraben, gesetzt, gepflanzt und geteert. Wie es wohl in einem Jahr aussieht?
Wir treffen Marianne und Uli wieder am Nartestrand, auch hier, Müll und deutlich Vorsaison. Dafür habe ich endlich einmal einen Platz in der 1. Reihe. Nicht lang, denn nun wirkt sich das Balkantief wirklich aus: Regen, etwas Sonne, viel Regen und kühl.
Zwei Tage verbringen wir im Nationalpark Divjaka-Karavasta. Als wir abfahren wollen ist das Wetter wenigstens trocken und wir können mit dem Ranger Erwin auf Exkursion. Wir sehen Balkanpelikane, die grösste Art, dies es gibt und brütende Flamingos, fantastisch.
Im Regen kommen wir in Apolloni an, einer Ausgrabungsstätte wie Butrint. Später zeigt sich noch kurz die Sonne und das Tor ist offen, also machen wir eine Besichtigung halb verboten, aber prickelnd. Das Odeon, Kleintheater, zeigt sich im schönsten Licht. Zwei Hunde auf dem Parkplatz bewachen uns im Wigwam, bellen dann aber die halbe Nacht. Am nächsten Morgen sehen wir das Museum und die Zeugen sehr wechselvoller Geschichte, von Erdbeben, Eroberungen, Umbauten, Kulturraub, Zerstörung durch Einheimische, Bomben und Krieg. Apolloni war eine blühende Hafenstadt bis zu einem Erdbeben in der Mitte des 2. Jahrhunderts. Heute ist das Meer sicher 10 km entfernt. Die Akropolis ist nun voll von Hoxha Bunker, die wir auch sonst immer wieder antreffen. Zum Glück ist da noch die friedliche Bewohnerin.
Berat ist UNESCO Weltkultuerbe. Wir haben einen Platz im Hof der Villa Juri, mitten in der Stadt. Von dort aus erkunden wir die Stadt zu Fuss. Zuerst geht es durch den christlichen Teil, Gorica, dann erreichen wir den muslimischen, osmanischen oder türkischen Teil Megalem. Dieser gibt wohl Berat das Attribut Stadt der 1000 Fenster. Die Gassen sind eng und kopfsteingepflastert. Im Erdgeschoss der meisten Häuser sind Läden. Orthodoxe Kirche, Moschee und Missisippi Bar sind Nachbarn. Wir sind mitten im Ramadan, aber davon merkt man als Tourist nichts. Der Muezzin ruft um 17 Uhr und um 21 Uhr. Die Religionen leben scheinbar gut nebeneinander und miteinander und bis jetzt habe ich in Albanien im Ganzen nur etwa 15 verschleierte Frauen gesehen, viel weniger als bei uns. Steil geht es hinauf zur Burg, dem 3. Stadtteil Kalaja. Zum Glück finden wir eine Abkürzung. Es ist ein touristischer Ort, hier sehen wir viele Souvenirlädchen und Ausstellungen. Da gibt es viele gestrickte und gehäckelte Decken und die Verkäuferinnen erklären mir, dass ihre Mütter das gemacht hätten. Ich bewundere die schönen Stücke. Wir streifen durch die Gassen und kommen zu einer grossen Marienkirche. Hier wird sichtbar, was der Kommunismus in Kirchen angerichtet hat: Sie wurde zerstört. Der Wiederaufbau ist zu teuer. Wir gehen auch nachts auf das breite Boulevard zur Korah, Runde. Leider hat es nicht so viele Leute, aber wir treffen 2 junge Albaner, die uns von Schwarzarbeit in der Schweiz und Deutschland erzählen. Das macht und sehr nachdenklich.
Am nächsten Tag fahren wir ins Osum Tal. Der Osum ist ein ganz grosser Fluss. Die Strasse ist eng, kurvenreich, löchrig, abgebrochen. Die Fahrt ist sehr anstrengend. Bei einer schönen Osmanischen Brücke können wir zu ersten Mal Picknicken, so schön ist das Wetter. Dann fahren wir alle Aussichtspunkte an und bestaunen die tiefe Schlucht. Auf dem Canyon Camping Corovoda verbringen wir die Nacht. Von einer feiernden Männergesellschaft bekommen wir die Reste einer Ziege vom Grill, ist sehr fein. Das Fest endet mit Tanz und Raki, Schnaps. Bei Bogova wandern wir zu einem Wasserfall. Es tut gut, Wege auch zu Fuss zu gehen. Es macht einfach glücklich.
Elbasan hat einen grossen lebendigen Markt, den wollen wir sehen. Berühmt sind auch die Königsmoschee und die Kathedrale Shen Merise (Marienkathedrale). Leider darf man in den Kirchen keine Fotos machen, und dort war gerade der Pope am Unterrichten. Unvergesslich aber bleibt uns das Wetter: Die Bilder sprechen für sich.
Lin ist ein zauberhaftes, ursprüngliches Dorf. Leider ist die Kirche zu. Von dort aus machen wir einen Abstecher nach Nordmazedonien, wir wollen um den Ohridsee fahren. Auffallend ist, dass die Häuser dort viel fertiger und gepflegter sind. Die Strassen sind anspruchsvoll wie in Albanien und auch das Abfallproblem ist nicht gelöst. Wir finden einen traumhaften Platz am See mit schöner Abendstimmung, aber in unserem Rücken ist ein verjäster Camping und nur Abfall wie eine Abfallhalde. Also Blick nach vorne.
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Noch ein berühmtes Kloster, St. Naum besuchen wir. Bei seinem Grab kann man sich hinknien und hört seinen (den eigenen) Herzschlag. So sollen Wünsche in Erfüllung gehen. Na, etwas Zauber muss doch sein.
Nach all den Regengüssen, Pfützen, Staubwolken und klebrigen Saft von Linden, hat das Wigwam eine Wäsche nötig, für sagenhafte 200 Lek, 2 Franken und das in 10 Minuten.
Korca ist eine sehr lebendige Stadt mit vielen Volksgruppen. Die Kathedrale ist neu. Hier einmal einen Einblick. Wir steigen auf den roten Turm, 163 Stufen, und haben eine tolle Rundsicht auf die Stadt. Den alten Bazar finden wir neu gestaltet und mit vielen geschlossenen Läden, aber darum herum pulsiert das Händlerleben, besonders die Bananenverkäufer, die ihre Früchte im Big Market holen und weiter vertreiben. Wir schlendern durch die Gassen der Stadt und erhalten einen Blick für Glanz und Elend. Die kommunistischen Blöcke sind armselig, lieblos und billig gebaut.
Gegen Abend fahren wir nach Voskopoje, ein heute verschlafenes Bauerndorf. Im 18. Jh war es eine blühendes Handelszentrum, in dem 30 000 Leute wohnten. Es gab dort 23 Kirchen. Die sollten so unauffällig wie möglich aussehen, eine hat die Form einer Scheune. Die schönste ist St. Nikolaus, die wir ansehen können, weil der Pope gerade eine Führung hatte. Aber wie immer: Keine Fotos. Es ist hier, auf 1100 m sehr kalt und regnet.
Ja, das ist ein echtes Abenteuer, echt albanische Strassen, wunderbar wildes Albanien, Hochebenen, und tiefe Täler, auf den Bergen grüsst immer noch Schnee, ja klar in diesem kalten Frühling. Erseke hat ein schönes und gepflegtes Zentrum, aber die Häuser und Strassen darum herum sind sehr baufällig. Bei Borova besuchen wir den Freidhof, der spiralförmig angelegt ist. Dort wurden 107 Personen, vor allem Alte Leute, Frauen und Kinder als Racheakt von den Deutschen erschossen. Sie wurden von Partisanen angegriffen, die meinten, es seien Italiener. Wir sahen viele Partisanendenkmäler.
Auf dem Camping Farma Sotiris begrüssen uns viele Gänse und junge Hunde. Für 15 Euro können wir stehen, duschen und das Morgenessen ist inbegriffen. Der Camping ist im Tal unten und so ist auch unsere Stimmung: Wir suchten einen Nationalpark, der keine einzige Tafel hat, also nicht wandern. Für die Zigerhörnli haben wir genau noch eine Zwiebel, der Rahm ist sauer. Trotzdem werden sie fein. Kalt ist es auch. Wir wollen eine 2. Nacht bleiben, und Hans findet auf der App maps me eine Rundwanderung von etwa 2 1/2 Stunden. Kurz vor dem nächsten Regen kommen wir wieder zum Wigwam. Dann das grosse Erstaunen, da kommen 16 grosse "Kisten" an, alles Holländer, wie eine Invasion.
Am nächsten Morgen regnet es wieder heftig, die Holländer fahren ab und es wird wieder ruhig und verträumt. Da kommen wir auf eine Strasse, die zwar geteert ist, aber eher einer off-road Strecke gleicht. Die Bilder sprechen für sich. Mein Kurvenmeister und Fahrer hat das grandios gemeistert. Wir hatten keinen Gegenverkehr zum Glück und haben erst später erfahren, dass es eine neue Strasse gibt, die unser Navi nicht kennt. Also, es war super!
Wir werden entschädigt am nächsten Platz, Benje Novosele. Da gibt es warme Quellen mit Schwefelgeschmack und die schönste osmanische Brücke. Wir baden und geniessen wieder einmal etwas Sonne und Sommer.
Wir wollen unbedingt nach Gjirokaster. Nach dem Morgenbad in den warmen Quellen von Benje Novosele verabschieden wir uns und fahren nach Permet. Auf der Turisteninformation werden wir gefragt, was sie in Benje Novasele besser machen könnten. Wir schlagen 2 Abfallcontainer vor, aber das sei Aufgabe der Gemeinde. Vermutlich verläuft unser Vorschlag im Sand. Wir steigen auf den Felsen und betrachten den schönen Ort mit den vielen blauen Wasserkanister auf den Dächern.
Kurz vor Gjirokaster gibt es einen brandneuen Campingplatz, Ora RV Camping. Den steuern wir an und werden herzlichst begrüsst auf albanisch natürlich und für den englischen Teil ist Sohn Luca zuständig. Die Sanitäranlagen sind neu und gut gepflegt. Blumen umrunden die Stellplätze. Waschen muss ich nicht selber, das macht "die Mutter".
Die Stadt erkunden wir zu Fuss. Bis zur Burg sind es 45 Minuten. Der Weg wird immer steiler, er ist aus breitem Kopfsteinpflaster. Wir kommen durch ein sehr ursprüngliches Quartier und bewundern die schönen Balkone. Ein Teil der Burg ist eine Ausstellung von Kanonen aus dem 1. und 2. Weltkrieg und sogar ein amerikanisches Flugzeug ist dabei. Der Pilot ist wegen schlechtem Wetter vom italienischen Luftraum abgekommen und musste in Albanien notlanden. Das Hoxha-Regime stellte dies als Erfolg ihrer Abfangjäger dar, als Triumpf über die Amerikaner und hievte das Flugzeug zum Beweis auf die Burg hoch. Der andere Teil ist nun Kulturraum mit einer schönen Freilichtbühne. Von dort aus können wir uns orientieren.
Wir suchen die erste albanische Schule aus dem Anfang des 20. Jahrhundert. Nach mehreren Anläufen finden wir dank Maps.me den Aufgang durch eine Art Haustüre. Lehrer, die damals albanisch unterrichteten, wurden anfänglich verfolgt. In der Altstadt wird neu gepflästert. Alle Gassen sind aufgerissen und an verschiedenen Stellen können wir die Strassen- und Mauerbauer bei der Arbeit betrachten - wahre Künstler. Der Koch mit der speziellen Kappe zeigt uns sein traditionelles Essen: Qifqi = gebratene Reisbällchen, Dolmades = Weinblätter mit Reis gefüllt, Peperoni mit Reis gefüllt, Bohnen an Tomatensauce und Byrek = Käsestrudel. Wir bekommen einen gemischten Teller und fragen uns woher der Reis kommt. Zur Hoxhazeit, zur Zeit als er mit China verbunden war, wurde im Süden Reis angebaut. Im trockenen Albanien Reis, der so viel Wasser braucht? Nun wird er importiert.
Wir streifen durch die Stadt, suchen die 7 Brunnen, die einmal zu einer Moschee gehörten. Dann wandern wir duch die Hintergassen wieder zum Camping. Wir studieren verschiedene Häuser und -Gerippe. Von ganz weitem fotografiert Hans ein ziemlich verfallenes Haus und wird dann von einem Zigeunerjungen laut und heftig beschimpft, zum Glück verstehen wir nichts.
Mit Vater und Sohn besprechen wir Verbesserungen auf dem Camping und zum Schluss werden wir beschenkt mit feinem Raki und Bergteekräutern= Cai Mali.
Wir fahren zum Camping Pa erme bei Durres und erhalten den letzten Platz direkt am Meer. In der Stadt nehmen wir zuerst einen Apero auf dem Venezianischen Turm und schauen dann das römische Amphitheater an. Zur Römerzeit gab es da Gladiatorenkämpfe und Christen wurden den Tieren zum Frass vorgeworfen. Später wurde eine Kapelle eingebaut von der noch sehr alte Mosaike aus dem 5.Jh erhalten sind. Gerade ist das Freitagsgebet fertig und eine Frau räumt die Teppiche vor der Moschee weg. Wir steuern auf den Eingang zu und ich ziehe schon meine Schuhe aus, aber da kommt sie schnell und sagt in gutem Englisch, dass dieser Eingang nur für Männer sei. Den Fraueneingang um die Ecke finde ich nicht, aber einen Augenschein vom Männereingang habe ich erwischt.
Nächste Station ist Tirana. Der Camping Tirana ist 17km vor der Stadt und an einem See gelegen. Malwin, ein junger Fahrer nimmt uns in die Stadt und fasst die Sehenswürdigkeiten zusammen. Dann lässt er uns frei und holt uns wieder ab. Vom Skanderbeg (Nationalheld 15.Jh) Platz schlendern wir durch das breite Boulevard bis zum Denkmal von Mutter Teresa. Ihr Name ist mit Blumen in eine Wiese geschrieben. Unterwegs kommen wir an der Pyramide von Hoxhas Tochter vorbei. Das sollte das Mausoleum für ihren Vater werden, leider starb er vorher und in typisch kommunistischer Art hat der Beton schlechte Qualität und das Werk zerfällt.
Oben auf dem Sky-Hotel Turm trinken wir im Drehrestaurant einen Apero und bewundern das farbige und schöne Tirana. Wir besuchen das BunkArt Museum und können uns ein Bild von der schwierigen Zeit der Diktatur machen. Es gab so viele Spione und sie wurden nach ihren Informationen bezahlt. Geld war rar und Hunger gross, so kann man sich gut auch falsche Informationen vorstellen. Leider verlassen wir die Stadt schon um 16 Uhr. Es sind Demonstrationen angesagt und da wollen wir nicht hineingeraten. Dafür verpassen wir den Bazar.
Heute lesen wir, dass die Demonstranten mit der Polizei zusammenstiessen und Tränengas und Molotowcokails eingesetzt wurden. Wir haben auf dem Camping ein feines Fleisch vom Grill genossen. Nun ist das Balkantief wieder aktiv und es regnet schon seit der Nacht. Darum gab es auch Zeit für den Blog. Um 20 Uhr kommt die Besitzerin und bringt uns Baklava und Raki zum Ende des Ramadans. Sie hat als Christin einen Tag gefastet und wird um 20.15 Uhr wieder essen und trinken. Das ist echte albanische Gastfreundschaft.
Kruja ist das Nationalheiligtum der Albaner. Im 15. Jahrhundert einte Skanderbeg die Albaner und verteidigte sie jahrzehntelang gegen die Osmanen. Weil Bajram war, das Fest am Ende des Ramadans, waren alle Eintritte in Museen gratis. In jeder Stadt gibt es ein ethnologisches Museum und weil das Wetter ja wirklich nass war, bot sich das gerade an. Auf der Burganlage war es ein Haus von reichen Leuten zu Osmanischer Zeit. Wir waren begeistert von den Räumen, den Farben und Stoffen - ist ja klar. Das Skanderbegmuseum war dann halt mehr kriegerisch und nüchtern mit vielen englischen Texten. Berühmt ist auch die Bazarstrasse, wo Marianne und ich typisch feinen Silberschmuck kauften, vermutlich von einer Frauenkooperative gefertigt. Der Tag klang aus mit einer Holzofenpizza und der Fütterung eines Strassenhündlis. Nachdem es von Albanern mit Steinen beworfen worden war fütterten wir es mit Pizzarändern. Endlich einmal satt wurde es zutraulich und landete auf Ulis Schoss wo es vielleicht zum ersten Mal Zärtlichkeit genoss.
Nachdem wir in Lezhe auch noch Skanderbegs Grab besucht haben, stellen wir uns in Shkoder auf den schönen Camping Legjenda. Sofort erklimmen Hans und ich die Burgruine und geniessen Sonne und Weitblick. Das Balkantief hat sich endlich verzogen und es ist sommerlich warm, wie wir es vom Süden erwarten. Beim anschliessenden Apero entscheiden wir uns für eine geführte Tour auf dem Komansee und der Drina Schlucht. Am Morgen früh werden wir abgeholt zusammen mit acht anderen Touristen und fahren und rumpeln zwei Stunden bis nach Koman. Am Anfang ist die Strasse wunderschön und so können 50 km doch nicht so schlimm sein. Dank der wirklich sorgfältigen Fahrweise können wir es gut aushalten. Am See müssen wir dann in ein Boot steigen, das schon fast vollbepackt mit Matratzen und KIssen ist. Aber die Landschaft und die Spiegelungen lassen uns das enge Sitzen vergessen. Richtig spannend wird es in der Drina Schlucht. Das Wasser ist so flach, dass das Boot kratzt. Bleiben wir gegen den Strom stecken? Im richtigen Moment gibt der junge Bootsmann Gas und wir entspannen uns kurz. Auf der Bienen Farm gibt es köstlichen Fisch und sehr feine Zutaten. Dann natürlich der lange Rückweg. Wir kommen ziemlich gerädert und fröhlich an.
In Shkoder wandern wir von der katholischen Kirche bis zur grossen Moschee, alles durch die wieder aufgebaute Altstadt. In einem Kafe vergesse ich den Fotoapparat und als ich nach einer Stunde wiederkomme wird er mir übergeben zusammen mit einem Glas Wasser, nachdem sie meine Erleichterung gesehen haben - auch echte Gastfreundschaft.
Wir besuchen dann sie schönste und längste osmanische Brücke Ura e Mesit und fahren dann durch eine wilde Schlucht bis 5 km vor Prekali.
New ParagraphHeute ist nämlich der letzte Abend der gemeinsamen Reise mit Marianne und Uli. Sie haben einen schönen Platz am Fluss gefunden, eben 5 km vor Prekali auf der Südroute nach Theth. Von da an ist es nur noch offroad, also nichts für unser Wigwam. Mit einer üppigen und feinen Grillade, Wein und einem Lagerfeuer lassen die Zeit ausklingen. Es war schön und interessant zusammen, hin und wieder auch einmal schwierig, genau wie das Leben auch ist.
Lepushe ist das höchst gelegene Dorf in Albanien, 1260 müM. Vor dieser Kulisse wollen wir wandern. Die Fahrt dorthin ist spektakulär, etwa so wie die Tremola oder Trollstiegen in Norwegen. Zum Glück ist sie gut ausgebaut und ein Töffparadies. In Lepushe können wir nun auch einmal offroad fahren. Der junge Besitzer des Campings bringt uns mit seinem Pickup durch den Wald, damit wir mit Panorama wandern können. Eine kurze sehr holprige Strecke, wir werden durchgeschüttelt. Echt, da wandern wir lieber. Wir erklimmen den Maja (Berg, Piz) Gerbenit und geniessen Ausblick und freie Sicht auf den Himmel. Das Essen am Abend sieht nur schön und traditionell aus, es ist kalt und zäh und den Wein bekommt die Wiese. Am letzten Tag in Albanien fahren wir nach Vermosh, das nördlichste Dorf. Wir wollen die interessante gebogene Kirche besuchen. Sie ist zu, aber der aufmerksame Barman von seiner Bar gegenüber öffnet uns und erzählt, dass die Kirche in Freiwilligenarbeit aufgebaut wurde. Er selber ist nur im Sommer Barmann und in der übrigen Zeit Lehrer in Tamare. Liebevoll erklärt er uns die traditionellen Speisen und bringt uns von allem ertwas. Es ist sehr lecker. Letzte Überraschung am Zoll. Der Mann, der auf der Wiese in Lepushe gezettelt hat, ist der Zöllner: frohes Wiedersehen. Dann verlassen wir Albanien, das wir bereist, schätzen und etwas kennen gelernt haben. Mirupafshim - auf Wiedersehen.
Wir kommen an die montenegrinische Grenze. ID und grüne Versicherungskarte zeigen, alles ok. Dann fragen die Zöllner, warum wir nach Montenegro wollen, Business oder Ferien? Nur Ferien. "Dann öffnen Sie den Wagen." Er kommt herein, schaut sich um und auch ins Bad und öffnet dann auch Kästchen. Da wird mir klar, dass er nur neugierig ist. Der andere steht an der Türe und meint: "So schön". Dann können wir fahren. Uns fällt als Erstes auf, dass die Strassen viel besser sind, die Häuser fertiger, verputzer und angemalt. Viele haben reich verzierte Gartenzäune und Tore. Montenegro ist reicher als Albanien. Wir kommen nach Gusinje, schauen Moscheen und eine Kirche von aussen an und finden bei den Quellen Ali Paschas einen Platz.
Unser nächstes Ziel ist der Nationalpark Biogradsko Jezero. Über eine enge Passstrasse kommen wir nach Kolasin und fahren dann zum See hoch. Jezero heisst See. Wir umrunden ihn in einer Stunde. Dort hat es im Wald einen Campingplatz. Ganz viele PWs stehen auf den ebenen Plätzen, die fahren dann aber ab und dann entern die etwa 12 Camper das Gebiet. Am nächsten Tag wollen wir wandern. Grundlagen ist die App Maps.me und eine Karte von 1984 aus kommunistischer Zeit, auf der Jugoslawien tatsächlich noch als ganzes Land abgebildet ist, also ein historisches Relikt. Am Anfang sind die Wege breit und gut bezeichnet. Schon bald werden sie schmaler, verlieren sich im Farn oder im Morast. Maps.me zeigt unsere Position und wir finden dadurch die Route wieder. Wir kommen auf eine erste Alp, auf der man übernachten, essen und trinken könnte, aber ausser zwei kläffenden Hunden an Ketten sehen wir niemanden. Wir kommen auf eine zweite Alp. Dort ist leider nur ein Hund angebunden und der andere kläfft uns wieder aus seinem Territorium zurück. Wir haben vorher die ganz kleine Abzweigung verpasst. Nach einem Aussichtspunkt und einer Pause fängt das Abenteuer erst an: Der Weg wird ein Geissenpfad, der Hang sehr steil, viel liegendes Gras und Erosionsschäden und er verliert sich immer wieder. Zudem geht es immer aufwärts, am Schluss einen ganz steilen Wald hinauf, völlig im Kraut. Die Wanderstöcke habe ich nicht mitgenommen, weil Hans meinte, es seien etwa vier Stunden. Zum Glück finde ich einen kräftigen Stecken. Immer wieder frage ich mal nach dem Abstieg, der See sei nämlich weit unten, da endlich beschwichtigt Hans, in 900 Metern seien wir auf einer Alp. Dort begrüssen uns wieder bellende Hunde zum Glück an Ketten und eine Frau scheint uns zu erwarten. Es ist die Hirtin, etwa 35 jährig, die mit ihrem jüngsten Sohn einige Kühe und 300 Schafe hütet. Ihre älteste Tochter ist 15 und in Podgorica verheiratet. Voller Stolz serviert sie uns ihre selbstgemachten Spezialitäten, Raki, Likör, Heidelbeersaft und Käse. Wir haben kein Geld bei uns, aber Hans findet noch zehn Schweizerfranken im Handy und sie freut sich darüber. Nach einer erfrischenden Pause steigen wir auf der Alpstrasse die 750 Höhenmeter wieder hinunter und sind nach sechs Stunden wieder beim Wigwamm.
Wir packen zusammen und fahren dann durch die Moraca Schlucht Richtung Podgorica, Hauptstadt von Montenegro. Es ist eine gigantische Schlucht, steile enge Wände und eine sehr tiefe Schlucht, anfangs sieht man den Fluss gar nicht. Die Strasse ist sehr gut und es hat viele LKW mit serbischen Nummern. Die Strasse ist eine Verbindung von Serbien zum Meer. Beim Kloster Moraca halten wir. Es wurde 1252 gegründet. Berühmt sind die vielen schönen und gut erhaltenen Fresken. Leider Fotoverbot. Es ist Abendgebet und wir erhaschen etwas fromme Atmosphäre und Weihrauchduft. Vor dem Kloster wird hart gearbeitet und ein hoher Heustock erbaut. Das beeindruckt uns sehr. Kurz vor Podgorica sehen wir eine gigantische Autobahn Baustelle und viele chinesische Container. Auch in Montenegro Ausverkauf der Heimat. Wir stellen wir uns hinter ein Hotel und stärken uns mit Zigerhörnli. Alle Stunden rumort und rumpelt es gewaltig. Lange Züge der Titobahn fahren vorbei, auch ein Autozug. 2800 Autos pro Woche werden von Serbien nach Bar transportiert für den Export nach USA. Vor dem 2. Weltkrieg wurde mit dem Bau begonnen und Tito weihte sie ein.
Nachdem wir auch die Niagarafälle von Montenegro gesehen haben, fahren wir wieder über einen hohen Pass ans Meer nach Buljarica. Dort bleiben wir 2 Tage um endlich den Blog hochzuladen und wieder zu waschen. Es ist ein ganz gemütlicher Platz und der 13 monatige Ferdinand vom Platz nebenan unerhält uns wunderbar. Am Schatten sind die 35 Grad auch auszuhalten.
Letzte Station in Montenegro ist der Nationalpark Lovcen. Der Dichter Niegosh ist dort auf einem hohen Berg begraben, das Mausoleum darüber für uns wegen der Aussicht ein Anziehungspunkt. Auf der Wiese unterhalb finden wir einen schönen Stellplatz zusammen mit zwei Münchnerinnen. Wir tauschen gute Plätze und Tipps aus. Mit einem schönen Lagerfeuer geniessen wir die Vollmondnacht. Letztes Abenteuer ist die Strasse nach Kotor: 25 Haarnadelkurven, eng und steil, ohne Mittellinie. ist ja toll, wenn man keinen Gegenverkehr hat, aber bei drei grossen Cars gibt es manch kitzliges Kreuzungsmanöver. Ich sollte immer schauen, wieviel Hans noch nach rechts fahren kann, aber auf der Abgrundseite ist der Tiefblick so, dass es mir auf den Magen schlägt. Aber der Kurvenmeister Hans fährt das grossartig. In Kotor sind zwei Kreuzfahrtschiffe und die Massen Leute haben grüne Armbändchen. Ein Rundgang durch die Stadt und dann verlassen wir Montenegro. Dovidenja = Auf Wiedersehen.
Über eine ganz kleine Grenze kommen wir wieder in die EU. Das Eintrittstor ist pompös. Fast am äussersten Zipfel Kroatiens finden wir in Molunat den zauberhaften Campingplatz Adriatik. Ein verschlafenes Dorf, aber mit gutsortiertem Laden und sogar einem Bancomat. Es ist heiss, wir suchen nur Schatten und finden ihn unter Kiwibäumen. Leider werden sie gedüngt und das hat ziemliche Salmiakimmissionen. Der Schwumm im Meer bringt Abkühlung. Wir lernen interessante Nachbarn kennen und sprechen bis nach Mitternacht über Gott und die Welt im buchstäblichen Sinn: Peter ist Pfarrer im Ruhestand und Angelika Ärztin. Wir fahren der Küste entlang an Dubrovnik vorbei, die Stadt haben wir vor 10 Jahren besucht. Auf der Halbinsel Peljesac bereiten wir uns auf die Reise nach Mostar vor.
Es war schon seit Jahren mein Wunsch, Mostar zu besuchen. Nach der kroatischen Grenze kurven wir auf einer sehr engen Strasse durch Karstgebirge, Felsen, Büsche und dazwischen einen kurzen Blick in eine grosse Ebene. Der Neretwa entlang, so heisst der Fluss, fahren wir bis in die Stadt. So ein Schock! Tausende Touris schieben sich über die alte Brücke = stari Most - Mostar. Sie wurde im 16.Jh erbaut und hielt bis 1993 als sie durch gezielte Bombardierung der kroatischen Truppen in die Neretwa fiel. Sie wurde orginalgetreu wieder aufgebaut und 2004 eingeweiht. Die Stadt ist lebendig und farbig aber bei näherem Hinsehen finden sich immer noch Häuser mit grossen Einschusslöchern. Ein Museum über den Krieg führt uns die schreckliche Zeit mit Bombardierungen, Zerstörungen, Vergewaltigungen und Genozid vor Augen und in die Herzen. Auffallend sind die vielen Moscheen auf beiden Seiten des Flusses Neretwa, die Grenze zwischen Kroaten und Muslimen ist nicht der Fluss, sondern ein Boulevard, so erfahren wir von einem Barbesitzer, der uns Geschichten von Mostar erzählt. Gerne hätten wir die Graffittigasse gesehen, aber ein starkes Gewitter vertreibt uns ins bosnische Museum, eine Art ethnologisches Museum. Ein Tag in Mostar ist viel zu kurz um diese gebeutelte und interessante Stadt zu erahnen. Wir fahren zurück nach Kroatien und campen am Bacinska Jezero, einem sehr romantischen Platz. Nach einem erfrischenden Bad im See beenden wir den reichen Reisetag.
Wir fahren weiter der Küste entlang und würden gerne wandern. In Makarska suchen wir die Touristeninformation, werden leider schlecht beraten. Aber die stündige Wanderung durch die Stadt bingt uns zur Einsicht, dass es bei über 30 Grad viel zu heiss zum wandern ist. Bei Primosten finden wir einen Camping, der viel gelobt und gerühmt wird. Er ist schattig, riesig und hat allen Luxus. Da lassen wir uns nieder zum lesen, baden, ausruhen und weiter planen. Einzige Aktivität ist das backen des Sonntagszopfs. Die Nachbarn sind Polen und haben in der Nähe von Warschau ein grosses Haus und Wiese, wo sie Gäste und Camper beherbergen. Das wird ein Ziel von uns sein. Interessant ist einfach oft, dass man zwei, drei Tage nebeneinander lebt und einander beobachtet und zum Abschied entstehen die Kontakte = Abschiedsreichtum.
Wir besuchen an einem Sonntag Sibenik. Berühmt sind der Dom aus weissem Marmor und Kalkstein gebaut und zwei Burgen. Die Eintrittspreise sind den vielen Touris angepasst! In Senj, der Stadt, wo die Geschichte der roten Zora spielt möchten wir an den Meer Camping. Der ist aber so eng und ohne Schatten, dass wir wieder kehren. Wir werden vom Betreiber aufs Wüsteste angefahren. Zweieinhalb Monate haben wir freundliche und hilfsbereite Menschen angetroffen und nun das. Auch eine junge Autofahrerin zeigen uns wie blöd wir sind und zum einkaufen müssen wir einen Parkplatz für 5 Franken lösen. So unfreundlich und unverständlich. Also nichts wie weg! Auf einen kleinen Wiesli in der Nähe versöhnen wir uns mit der Situation, geniessen feines Essen und einen prächtigen Sonnenuntergang. Bei Novi Vindolsk sagen wir dem Meer Adieu. Noch ein letztes Foto und dann geht es schmal und kurvenreich ins Landesinnere. Zum Glück gibt es den Ort Lic auf der Karte, damit wir wieder wissen, wo wir sind. Es gibt in dieser Gegend sehr viel Holzindustrie und die Häuser sehen auch ganz anders aus. Die Wetterseite und das Dach sind aus Blech und die Gärten reich und farbig. 95 Kn haben wir noch übrig und für 92.53 Kn kaufen wir im Lidl an der Grenze ein.
In Slowenien ist es so still, kaum Leute auf der Strasse, alle Läden geschlossen und überall hängen Fahnen. In Bled erfahren wir, dass Nationalfeiertag ist. Slowenien war der erste Staat, der sich nach Titos Tod unabhängig erklärte. Wir kommen nach Bohinjska Bistrica und haben ein dejà-vu. Da waren wir doch schon bei Regen und Kälte. Also wollen wir auf den Camping am Ende des Sees Bohinjsko Jezero. Dort aber ist echt Chaos. Soviele Zelte, Camper und Autos, dass einem kaum ein ebener Platz und ein Quadratmeter daneben bleibt. Also fahren wir die 11km wieder zurück und das ist ein Glück. Wir finden einen Platz auf der Wiese und haben einige GBs als Nachbarn. Es gibt viele interessante Gespräche. Ja, und heiss ist es auch, zum schlafen 31 Grad.
Aber wir wollen nun endlich wandern. Nach Planung und Vorbereitung starten wir zur Mittagszeit!, auf den Rudnica, 450 Höhenmeter. Zwar ist das meiste im Schatten, aber der Schweiss läuft in Strömen und der Weg ist extrem steil und steinig. Die Entschädigung ist die Aussicht. Wir schaffen Auf- und Abstieg und das Glücksgefühl stellt sich mit der Dusche ein. Am nächsten Tag ist der Debela Pec unser Ziel. Zuerst jagt uns das Navi über eine enge kurvenreiche Strasse zum Parkplatz. Dann 750 Höhenmeter, Hälfte schattig, die andere sonnig. Der Gpfel ist verborgen, es geht um Kurven, über einen Pass hinauf und hinunter. Und dann: Die Aussicht auf den Triglav, den höchsten Berg Sloweniens, ist einfach toll. Der Abstieg ist genauso heiss, steil, steinig und anstrengend. Ko und glücklich kommen wir zum Camping. Zum Glück gibt es ein Restaurant. Tags darauf liegen wir auf der faulen Haut, lesen, schlafen und geniessen feines Essen, selbst gekocht.
Über den Wurzenpass kommen wir nach Österreich. Auf der Passhöhe besuchen wir das Bunkermuseum, das im kalten Krieg gebaut wurde. unterirdisch ist es kalt und unfreundlich. Bei den verschiedenen Kanonen suchen auch Schafe Schatten und Kühle und oberirdisch brennt die Sonne und lässt einen trotzdem schaudern angesichts der Bedrohung. 18% Gefälle bringen uns ins Tal und in die Hitze, es ist 35 Grad. Matrei im Osttirol ist unser nächstes Ziel, aber das ist auch im Tal. Kurz vor dem Dorf zweigt noch eine Kurvenstrasse ab, die muss in die Höhe führen. So ein Glück - auf 1500m finden wir einen fantastischen Aussichtsplatz auf die Berge im Camping des Hohe Tauern Nationalparks in Kals am Grossglockner. Am Abend werden Höhenfeuer für den Herz-Jesu-Sonntag angezündet, sieht schön aus. Mit der Gästekarte können wir mit dem Bus gratis zum Luknerhaus fahren und die 30 Euro Maut sparen. Das lassen wir uns nicht entgehen. Wir wandern bis zur Luknerhütte und noch etwas weiter. Unterwegs müssen wir dann ganz viele Bergsteiger grüssen und das wird echt schwierig, wie gerne wäre ich auch dort oben gewesen. Aber all die beschriebenen Wanderungen habe ich schmerzfrei und folgenlos gemeistert, sodass ich nun wieder an ein Training denken kann und das macht mich ganz fröhlich. Den Abend verbringen wir mit Nachbarn, Fritz ist Berufsjäger der Armee und weiss viel Interessantes zu erzählen. Überhaupt ist die Atmosphäre dort so gut, dass sie sich auf die Camper überträgt.
Wir fahren die Felben - Tauern Bundesstrasse bis nach Mittersill und dann an die Krimmler Wasserfälle. 380m tosendes und stiebendes Wasser sind unser letztes Ziel. Sie sind wirklich gigantisch und weit herum zu sehen aber es hat auch tausende Besucher, die sie auch bewundern wollen. Wir suchen das Weite.... Der Gerlospass führet uns über eine Hochebene mit einem grossen Skizirkus im Winter. Alle Häuser sind schön angeschrieben, alles geputzt, hier scheint die Welt in Ordnung zu sein. Durchs Zillertal kommen wir nach Innbruck, über den Fernpass nach Garmisch Partenkirchen, Deutschland. In Bad Kohlgrub machen wir den letzten Halt, erinnern uns an die schöne Zeit, putzen das Wigwam innen, haben Verbesserungsideen und am letzten Abend besuchen wir die Sauna des Hotels.