Valencia  13. - 18. Oktober 2019

Etwas ausserhalb finden wir einen schönen Campingplatz, Devesa Gardens, und treffen dort wieder die Holländer von La Seul d`Urgell, frohes Wiedersehen. Auf dem Camping ist viel Betrieb. Die Spanier geniessen den Sonntag und den milden Sommer, es ist laut, Kinder wuseln herum, überall wird Paella gekocht oder grilliert. Um 17 Uhr packen sie zusammen und fahren ab. Es wird ruhig, na und auch etwas langweilig mit all den Touristen. Wir verbringen einen schönen Abend im Freien mit Jan und Tinneke.

Am nächsten Tag treffen wir Ruedi und wandern mit ihm durch die Altstadt. Im La Moma essen wir fein, dann trennen sich unsere Wege. Hans und ich schauen uns die Kathedrale an. Da ist irgendetwas im Gang, das mich stark an eine Ministrantenprobe erinnert. Und tatsächlich ist um 18 Uhr eine Beerdigung. Das wollen wir sehen. Es ist viel pompöser, als ich je gedacht habe: Zuerst ziehen da eine Menge Ministranten ein, dann Priester und 10 Bischöfe und zuletzt der Sarg. Das muss wohl mindestens ein Bischof gewesen sein für den die Abdankung war.

Am nächsten Tag nehmen wir den Bus direkt vor dem Camping und fahren in die Stadt. Der Reis ist reif, die Calatravabauten leuchten in der Sonne. Wir erobern die Stadt zu Fuss zuerst zum Jugenstilbahnhof. Übrigens ist ein Gang auf die Toilette ein Erlebnis. Ich habe mich inmitten von Gewürzen erleichtert, eine andere hatte eine so schöne Kuppel, an die ich mich in der Markthalle wieder erinnert habe. Der neue Bahnhof für all die internationalen Züge sieht eher wie ein Flughafen aus. Die Markthalle ist hell, bunt und laut, es gibt feinste Delikatessen. Gleich daneben ist die Seidenbörse. Da wurde früher gehandelt, heute kann man den wunderschönen Bau bestaunen und dazu gibt es sogar einen deutschen Audioguide. Von dort aus spazieren wir zum grünen Gürtel. Es war früher der Fluss Turia. Nach Überschwemmungen, 1957 eine mit 80 Toten, wurde er ausserhalb der Stadt umgeleitet, das Flussbett trockengelegt und der Jardin Turia angelegt. Garten, Velo-, Jogging- und Spazierwege werden rege benutzt. Als wir bei der Stadt der Künste und der Wissenschaft ankommen, sind wir 12 Kilometer marschiert und echt ko aber erfüllt von all dem Schönen und Fremden, das wir gesehen haben.

Mit Ruedi machen wir einen schönen Strandspaziergang. Der Sand ist warm und ein laues Meerlüftchen weht. Sogar Hans wagt sich barfuss durch den Sand. In Pinedo im El Velera essen ganz nach spanischer Manier Paella, allerdings am Mittwoch und nicht am Sonntag wie die Spanier. Am nächsten Tag nehmen wir uns die Stadt der Künste und der Wissenschaft vor. Wir wollen die Bauten von Calatrava auch von innen sehen. Zuerst gehen wir ins Oceanografic, eine Art Zoo. Die Delfinschau ist überraschend, aber laut und reisserisch aufgemacht. Bald haben wir genug und betrachten die Unterwasserwelt. Wir gehen durch ein Glaskorridor und um uns herum schwimmen Haie und viele andere Fische mit furchterregenden Mäulern oder in ganz schönen Farben. In der Stadt der Wissenschaften stossen wir an unsere Grenzen. Es ist eine Art Technorama mit vielen Versuchen und interaktiven Posten, alles in Katalanisch, Spanisch, Englisch, Französisch angeschrieben. Bis wir verstanden haben ist die Interaktion schon längst abgelaufen. Es ist sehr anstrengend und wir gehen mit nur halbem Wissen wieder weg. Am Abend treffen wir Ruedi. Nach doppeltem Apero und Wohnungsbesichtigung führt er uns durch das Quartier Roussafa in ein feines Restaurant.

So beenden wir den Besuch in Valencia und machen uns auf den Heimweg. Wir haben noch 12 Tage Zeit. Wir wollen auch an Orte, die wir auf den Heimweg verschoben haben.

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